Während in München die Pläne für ein Freddie-Mercury-Denkmal noch in der Schublade liegen (wir berichteten), hat ein südkoreanischer Fan des vor mehr als 30 Jahren verstorbenen Queen-Sängers mehr Erfolg. Baek Soon Yeob schaffte es, die Behörden auf der Insel Jeju von seinem Vorhaben zu überzeugen. Dabei musste er einige Kritiker überzeugen, die gegen die „Statue eines Homosexuellen“ waren. Der 57-Jährige hofft nun, dass das Denkmal des schwulen Freddie Mercury „diejenigen, die sexuellen Minderheiten kritisch gegenüberstehen, dazu bringt, ihre Haltung zu überdenken“.

Ein ziemlich erstaunlicher Vorgang, wenn man bedenkt, dass die Band Queen und ihre Musik in Korea noch in den 1970er Jahren zu Zeiten der damaligen Militärdiktatur verboten war. Aber der überaus erfolgreiche und regenbogenbunte K-Pop hat in diese Richtung sicherlich auch die ein oder andere Schleuse geöffnet. Vor wenigen Tagen wurde die Statue im Beisein von einigen Queen-Fans an der Kpste von Jeju enthüllt, wie man auf dem Foto des Initiators sehen kann.

Damit hat Südkorea Deutschland und insbesondere München etwas voraus. Auch im schweizerischen Montreux am Genfer See gibt es bereits ein Standbild des Sängers. Aber bald könnte es auch in der bayerischen Landeshauptstadt so weit sein. Denn der frühere Rockmuseumsmacher Herbert Hauke, Deutsche-Eiche-Betreiber Dietmar Holzapfel und Buchautor Nicola Bardola haben einen entsprechenden Antrag im Rathaus eingereicht, der grundsätzlich positiv aufgenommen wurde. Bis es aber so weit ist, wird sicher noch einiges an Wasser die Isar hinunterfließen.