Mit „Inframince“ beschrieb der französische Künstler Marcel Duchamp das Unfassbare, Unentscheidbare; den hauchdünnen, magischen Zwischenraum bei der Berührung zweier Schatten, die Sphäre zwischen Vorder- und Rückseite eines Blattes Papier oder die noch anhaltende Wärme eines Sessels nach dem Aufstehen. Genau in diesem Dazwischen hat sich die Münchner Alternative-Newcomer-Band Inframince angesiedelt: Eine kaum verzerrte E-Gitarre gleitet wie Licht auf dem Wasser dichter Drums und eines melodisch singenden Basses, der sich immer wieder wie eine zweite Gitarre denkt und fühlt – eben hauchdünn unentschieden. Midwest-Emo-Akkorde treffen auf Progrock-Basslinien und Postrock-Grooves; ein Hauch Indie weht darüber und ergibt am Ende geladenen Infra-Rock.