Herbert Hauke und Sigi Müller graben ganz tief in der Schatzkiste ihrer Erinnerungen und veröffentlichen regelmäßig Anekdoten aus der Welt des Rock
Weihnachten mit den Beatles
Wer ertrinkt denn da?
Man glaubt es kaum, aber bereits im Jahr 1965 machten die Rolling Stones in München Furore. Und gerade in diesen Wochen landen sie – fast sechzig Jahre später – mit „Hackney Diamonds“ wieder einen musikalischen Kracher. Die legendäre Zeitschrift „BRAVO“ ließ die Fans am bierseligen Spaß der Stones in der bayerischen Landeshauptstadt teilhaben. Pure Satisfaction!
Guess who is that?
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Raten Sie mal, wer diese Band war? Oder anders ausgedrückt: Guess who? Kleiner Tipp: „American Woman“ war einer ihrer Mega-Hits, später gecovert von einem gewissen Lenny Kravitz. Es war übrigens damals (1970) der erste Nummer-1-Hit einer kanadischen Band in den USA.
Foto: Archiv Herbert Hauke
Eine fast vergessene Löwen-Mutter
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Wer sind denn diese Herren?
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Schöner Lord
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„Windows“ und „Rock meets Classic“ waren zwei Schöpfungen der Herren Jon Lord von Deep Purple und vom Münchner Musik-Genie Eberhard Schöner. Ihnen gelangen Anfang der Siebziger Jahre wunderbare Verschmelzungen von klassischer Musik und Rockmusik. Deep Purple hatte ja schon mit seinem „Concert for Group and Orchestra“ einen großen Wurf hingelegt. Aber das Duo Schöner/Lord verfeinerte diese Idee und schrieb damit Musikgeschichte. Eberhard Schöner war übrigens auch der Entdecker von Sting, der mit seiner Band The Police einen kometenhaften Aufstieg nehmen sollte. Jon Lord, der 2012 verstorbene Schirmherr des Rockmuseums München, bleibt allen Rockfans unvergessen.
Foto: Tom Schmid/Archiv Herbert Hauke
Auch das P1 fing mal klein an …
Teufel wurde zum Schaf?
Die kritischen Geister, die sie riefen …
Immer wieder Freude macht mein Archiv, wenn ich alte Konzertkritiken finde. Sehr lesenswert ist diese ausführliche Rezension eines Roxy-Music-Konzertes aus dem Jahr 1974. Damals werden sie schon als „Nostalgie-Gespenster“ bezeichnet, obwohl ihre Karriere noch einiges an Erfolgen bereithalten sollte. Eine Kritik, die wohl aus heutiger Sicht besser im Nebel von „Avalon“ verschwunden wäre.
Musiklegenden, fast noch in Kinderschuhen …
Auch nach dem überraschenden Tod von Keyboarder Andrew Fletcher boten sie eines der absoluten Konzerthighlights in München im Jahr 2023: Depeche Mode. Und im März 2024 kommen sie gleich noch einmal, diesmal in die Münchner Olympiahalle. Der Fotograf Michael Heeg hat die Band über viele Jahre fotografiert. Hier eines seiner schönsten Motive der legendären Gruppe. Sozusagen aus deren Kindertagen, haha. Oben zu sehen sind Ex-Bandmitglied Alan Wilder (links) und Andrew Fletcher, in der Mitte Dave Gahan, unten Martin Gore.
Foto: Michael Heeg / Archiv Herbert Hauke
Wer ist denn dieser fröhliche Musikant?
Ein Mann aus St. Ulrich in Südtirol. Aha, und was hat der mit München zu tun? Es ist kein Geringerer als Giorgio Moroder. Mittlerweile mit Titeln wie „High Priest of Disco“ und „Dance Music Godfather“ geadelt. Seine Erfolgsliste ist phänomenal. Allein die Tatsache, dass er für fast 200 Hollywood-Filme die Musik produzierte, ist schon außergewöhnlich. Mit Donna Summer und dem Mega-Hit „Love to Love you Baby“ setzte er einen Meilenstein der Disco-Ära. Aber sein wohl größter Beitrag für die Musikszene war die Gründung des legendären „Musicland“-Studios Mitte der Siebziger Jahre in München-Bogenhausen. Dieses und der damalige „Munich Sound“ zogen reihenweise Superstars der Rock&Pop- Szene an die Isar, u.a. Queen, Rolling Stones, Deep Purple, Elton John, ELO, Falco und viele, viele mehr. Danke, Giorgio für deinen riesigen Beitrag für die Kulturszene der Landeshauptstadt! Eine unvergessene Zeit, in der München tatsächlich einst für kurze Zeit der Nabel der Musik-Welt war.
Legendäre Hosen
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Ziemlich lebendige Hosen sehen wir hier auf einem Foto von Michael Heeg. Für ihr allererstes Konzert Ostern 1982 im Bremer Schlachthof wurde die Gruppe vom Veranstalter ja versehentlich noch als „Die Toten Hasen“ angekündigt. Aber egal ob Hasen oder Hosen, niemand konnte ihren kometenhaften Aufstieg stoppen. Habt ihr Campino schon auf dem Bild (Foto: Michael Heeg/Archiv Herbert Hauke) entdeckt?
Tina Turner – simply the best!
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Eine schöne Erinnerung an unsere geliebte Tina Turner, die uns ja leider am 24. Mai 2023 verlassen hat, hinterließ uns der Fotograf Michael Heeg (Archiv Herbert Hauke). Tina zeigt sich hier voller Power und Lebensfreude bei einem ihrer zahlreichen Konzerte in der Münchner Olympiahalle. Insgesamt war sie sage und schreibe 24 Mal zu Konzerten im Olympiapark, ein echter Stammgast eben!
Der Beat erobert München!
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Hier turnen fröhliche „Beatnicks“ auf dem Wasserstier mit Amazone am Wittelsbacher Brunnen. Sinnbild für Schöpfungskraft des Wassers, somit wohl eine Inspiration für die Boys, die dort posierten. Leider war zu dem Foto in unserem Archiv keine nähere Information auffindbar. Daher an euch die Frage: Wer kennt diese Gruppe?
Wenn die Sauce beim Catering zu scharf war …
Dann kommt der Onkel Doktor. Der hat einen ganz eigenen Tour-Pass, mit dem er immer an die Stars rankommt. Selbst wenn die Band „Roter Heißer Chili Pfeffer“ oder so ähnlich heißt, ist das so. Die Verpflegung kann, unabhängig von der Band, manchmal eben eine ziemlich scharfe Sache sein, die einem auf den Magen schlägt.
Vorsicht auf dem Golfplatz!
Wenn ein gewisser Vincent Furnier dort abschlägt, wird es gefährlich. Es ist wohl besser, er kehrt unter seinem Künstlernamen Alice Cooper schnell wieder auf die Bühne zurück. Allerdings wird er dort sein Handicap nicht verbessern können. Zugleich ist aber unwahrscheinlich, dass seine Fans die Hände überm Kopf zusammenschlagen wie er hier auf diesem Schnappschuss.
Tierliebe einer Kultband
Diese Information für die Crew der Band The Cult listet den Zeitplan für den Soundcheck und das Konzert auf. Wann die Eingangstüren sich öffnen, aber auch wie lange die Umbaupause ist. Aber das Witzigste an dieser Info ist die Sperrstunde, die deswegen einzuhalten ist, weil die Elefanten schlafen gehen müssen. So sorgsam hat sich wohl noch keine Band im Circus Krone um die sensiblen Rüsseltiere gekümmert.
Young style im Jugendzimmer
Ja, die berühmte Ära der Hippies und der Popmusik Anfang der Siebziger Jahre. Da wollte selbst ein Möbelhaus nicht angestaubt erscheinen und zeigte sich von der buntesten Seite. Young Style im „Jugendzimmer“ war damals angesagt.
All reit, Mister Jagger!
Vorsicht, wenn Sie im Englischen Garten diesem Reiter begegnen. Er ist nicht immer ganz sattelfest! Kleiner Scherz, dies ist ein altes Pressefoto, welches den Stones-Boss bei Dreharbeiten in München zeigt. Gleichzeitig können wir Entwarnung geben, liebe Stones-Fans: Mick Jagger ist mittlerweile bei seinen München-Besuchen auf Jogging im Englischen Garten umgestiegen.
Didi Zill als Lord Nelson
Huch, was ist denn das für eine alte Schallplatte? Lord Nelson and his Crew? Nein, es ist der weltberühmte Fotograf Didi Zill, der auf dem Cover als Lord Nelson posiert. Er war aber auch als Musiker sehr erfolgreich. Didi lebt gerne in Amerika, zeigt aber auch seine weltberühmten Fotos immer wieder mal in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuletzt bei der sehr erfolgreichen Queen-Ausstellung 2022 in der Pasinger Fabrik. Rock on, lieber Didi!
Let there be Rock!
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Es gibt ein tolles Bild von einem der wohl lautesten Abende in Schwabing überhaupt. Bei einem legendären Konzert der Starkstrom-Rocker AC/DC Ende der 1970er-Jahre im Schwabinger Bräu in München hielt Fotograf Michael Heeg drauf. Angeblich gab es damals im Seismologischen Institut sogar leichte Anzeichen für ein Erdbeben in München während des Konzerts. Die Abendzeitung schrieb damals: „Man braucht keinen Musikkritiker, um das Konzert zu beurteilen, man braucht einen Sprengstoffexperten!“. Und wir erinnern uns frei nach dem Motto: „Hör mal Schatz, sie dröhnen unser Lied“. Die legendären Konzerte im Schwabinger Bräu sind natürlich auch Teil der Schwabing-Tour von MucTours.
Gruß aus Schwabing
So wie auf dieser Postkarte aus den wilden Tagen würde man das Stadtviertel wohl heute nicht mehr bewerben. Die Stadtentdecker von MucTours sind ganz fasziniert davon, was in den verrückten Zeiten der Sechziger und Siebziger Jahre dort alles so passierte. Und sie haben daraus eine spannende Tour gestaltet, bei der ich als Zeitzeuge auch manchmal mitlaufe. Wir freuen uns, euch auf eine musikalische Schwabing-Zeitreise mitzunehmen. Buchen und dabei sein! Der nächste freie Termin ist am 3. August 2023.
Die Krüge hoch!
Ein altes Pressefoto der Firma Virgin Records zeigt uns einen weltbekannten Musiker als Dirigent auf der Wiesn. Mike Oldfield, der unter anderem mit seinem Meisterwerk „Tubular Bells“ (welches er übrigens mit 19 Jahren produzierte und dabei fast alle Instrumente selbst spielte) ein unsterbliches Stück Musikgeschichte geschaffen hat. Auf diesem Foto zeigt er mal ganz locker der Oktoberfest-Kapelle, wer den Ton angibt.
Rock in Riem – wer war dabei?
Das olympische Reitstadion rockt … leider nicht mehr. Somit bleibt dieses schön gestaltete Ticket aus dem Jahr 1985 nur noch eine nette Erinnerung. Wer war dabei und kann uns erzählen, welche Bands dort aufgetreten sind? Schickt uns eine E-Mail!
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Norbert Bauer hat uns geschrieben und bringt ein wenig Licht ins Dunkel: „Das Lineup bei diesem Festival im Riem-Reit-Stadion damals war: Foreigner, Saga, Westernhagen, Mink DeVille, Joe Cocker, Huey Lewis, Rick Springfield und Nightranger. Ob Gianna Nannini auch dabei war, weiß ich jetzt leider nicht mehr genau. Es war der kleine Ableger des ersten „Rock am Ring“ – Festivals 1985 wenige Tage zuvor.“ Vielen Dank!
Ping Floyd?
Im Archiv von Herbert Hauke findet sich immer wieder die eine oder andere schöne Rarität. Dazu gehört auch diese alte Musikkassette. Vermutlich wird nicht mehr jeder wissen, was das war. Nennen wir es also einen Tonträger, von dem man Musik abspielen konnte und den man manchmal mithilfe eines Bleistifts wieder spielbar machen musste. Eine Zeit lang waren diese Dinger sehr gefragt. Dadurch kamen auch mehr oder wenige schlaue Fälscher auf die Idee, damit schnelles Geld zu verdienen. Das Blöde dabei ist, wenn man keine Ahnung hat und den Namen der Band falsch aufdruckt. Somit wurde aus Pink Floyd mal schnell Ping Floyd. Und aus einer banalen Musikkassette ein witziges Sammlerstück. Ping, in der Kasse hat es wohl nicht geklingelt.
Robert plant in München?
Nein, Robert Plant in München, muss es richtig heißen. Beim Durchstöbern eines alten Pressearchivs fand sich diese schöne Erinnerung. Der legendäre Led-Zeppelin-Sänger und erfolgreiche Soloartist zeigte sich cool mit Sonnenbrille am Chinesischen Turm in München. Nach dem Foto hatte er einen Plan und wird sich wohl noch eine frische Maß gegönnt haben. Whole lotta love to Robert!
Das Ende von Timo
Gott sei Dank war es nicht das Ende von einem gewissen Timo, welches Brian Pool and the Tremeloes einst besangen. Jemand in der Plattenfima hatte schlichtweg gepennt. Und einen fetten Fehlerteufel übersehen. Der Song heißt nämlich „Till the end of Time“. Ja, so ist das, wenn aus Time plötzlich Timo wird. Dann wird eine Fehlpressung zu einer schönen Vinyl-Rarität aus alten Tagen.
Schwabing und die Beatles
Es ist immer schön, eine alte Beatles-Platte zu haben. Aber wenn auf dem Cover noch ein interessanter Aufkleber ist, kann das manchmal noch mehr Freude machen. So findet sich auf diesem Album „Yellow Submarine“ ein Aufkleber vom Münchner „Yellow Submarine“. Denn eine legendäre Diskothek in Schwabing lieh sich den Namen für ihren mit lebenden Haifischen bestückten Club. So kommen zwei Kultobjekte aus wilden Tagen der psychedelischen Popkultur zusammen. „We all live in a Yellow Submarine“, davon träumten jedenfalls damals John, Paul, George und Ringo. Und die Münchner Disko-Besucher.
Für Einheimische und Touristen gleichermaßen interessant könnte auch die Schwabing-Musiktour unserer Kooperationspartner von MucTours sein. Der nächste Rundgang durchs legendäre Vergnügungsviertel findet am 15. Juni 2023 statt. Mehr Infos hier!
Ratten aus schnell wachsenden Städten
Das ist eine mögliche Übersetzung von „Boomtown Rats“. Diese Band fotografierte Fotokünstler Michael Heeg in den Siebziger Jahren in Schwabing, genauer gesagt 1978 vorm Schwabylon. Niemand konnte wohl damals ahnen, dass die irischen New Waver mit ihrem Song „I don’t like Mondays“ einen Hit für die Ewigkeit landen würde. Und schon gar nicht, dass ihr Sänger Bob Geldof mit der Organisation von „Live Aid“ 1985 Geschichte schreiben würde. Mittlerweile kann er als Sir Bob Geldof stolz auf seine wilden Tage zurückschauen. Der Sänger war übrigens Schirmherr des Münchner Rockmuseums und meine Begegnung mit ihm gehört zu den Highlights in meinem Leben.
Freddie am Olympiaturm
It’s a kind of Magic! Die wunderbare Kooperation mit dem Deutschen Theater machte es möglich. Im Rockmuseum München wurde im Jahr 2014 eine Ausstellung sensationeller Queen-Fotos gezeigt. Um das Ganze spektakulär zu bewerben, schaffte das Deutsche Theater auch eine Freddie-Statue herbei. Diese stand stolz zu Füßen des Olympiaturms. Ein derartiges Denkmal wird es in München zwar künftig nicht als feste Einrichtung geben, aber immerhin ein Freddie-Mosaik an der Hauswand des Szene-Wirtshauses Deutsche Eiche in der Nähe vom Gärtnerplatz. Ex-Rockmuseumsdirektor Herbert Hauke hat zusammen mit Eiche-Betreiber Dietmar Holzapfel und Buchautor Nicola Bardola (“Mercury in München”) eine Initiative für ein dauerhaftes Andenken an den Superstar in München auf die Beine gestellt. Freddie Mercury lebte zwischen 1979 und 1985 phasenweise in der bayerischen Landeshauptstadt und war häufiger Gast in der Deutschen Eiche.
Der Beginn einer unglaublichen Erfolgsgeschichte
Wir schreiben den 26. August 1956, das erste BRAVO-Heft überhaupt erscheint. Wohl niemand konnte ahnen, welch durchschlagenden Erfolg dieses Jugendmagazin haben würde. Heutige Printmedien kämpfen ums Überleben. Die BRAVO wurde in besten Zeiten über 1 Million Mal in der Woche verkauft! Und vermutlich hatte sie mehrere Millionen Leser, denn viele Eltern verboten den Kauf, weil sie „jugendverderbende“ Inhalte befürchteten. Da blieb nur noch das heimliche Ausleihen bei einem bereits verdorbenen Leser. Ich persönlich habe immer sorgsam die Dr. Sommer-Kapitel überlesen und blieb daher immer brav und anständig. Oder so ähnlich. Und mit so manchem Star-Schnitt in Lebensgröße an der Zimmertür habe ich meine Eltern in ihren Grundfesten erschüttert. Sorry Mum, sorry Dad!
Eine Dame präsentiert Reliquien?
Bleiben wir gleich bei der Band Pink Floyd. „Relics“, ein Compilation-Album von den Rocklegenden, soll im Jahr 1971 beworben werden. Aber wie? Nun, man drapiert eine offenherzige Dame als Hingucker in allerlei Krimskrams und ruckzuck, fertig ist die Promotion. Den letzten Aufschluss zur ganzen Angelegenheit bietet dann der Pressetext. Reliquien schauen leicht gemacht für alle Floyd-Fans. Geniale Präsentation oder Schrott-PR? Bitte selbst entscheiden!
Pro und Contra des Fahrens per Anhalter!
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Damit beschäftigte sich Pink Floyd-Mastermind Roger Waters zumindest im Titel seines 1984er Debüt-Soloalbums „The Pros and Contras of Hitch Hiking“. Es ist nicht bekannt, wie sich Für und Wider dieser Art des Reisens durch dieses Werk entwickelt haben. Aber Roger blieb zumindest immer seiner Linie treu, mit provokanten Thesen und Themen aufhorchen zu lassen. Das hätte schon fast zur Absage seines Konzerts am 21. Mai 2023 in München geführt. Wie auch immer, rein optisch dürfte diese Art der Werbung heute wohl so einiges an Reibung erzeugen. Fakt ist, es ist eine fast vierzig Jahre alte Werbung aus einer völlig anderen Zeit.
Narrisch guad!
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So könnte man diesen Fund aus meinem Archiv bezeichnen. „Los Peyotes, Luis and the Wildfires, Davila666 und Los Vigilantes“ interpretieren auf ganz eigene Art Songs der Rolling Stones. Hingucker ist natürlich das Cover, das sagen wir mal stark angelehnt an „Her satanic Majesties request“ ist, einem psychedelisch angehauchten Werk der Rolling Stones. Eine 3D-Cover-Gestaltung wie beim legendären Original haben sich die Herren eingespart. Und getauft wurde das Kunstwerk „Their hispanic majesties request“. Y Viva Espana!
Lasst die Masken fallen!
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Eine kleine Sensation im Jahr 1979. Die Rocklegenden von KISS zeigten sich unmaskiert der Öffentlichkeit. Das war schon eine Pressemeldung wert. Nun sind die Herren leider bereits auf Abschiedstournee und danach wohl nur noch ungeschminkt zu sehen. You wanted the best, you get the best: KISS
Wer Lust hat, die legendäre Band noch einmal live zu sehen, hat dank der Münchner Veranstalter von Global Concerts am 17. Juni 2023 auf dem Königsplatz die ultimative Gelegenheit. Es gibt noch Tickets! Say yeah!
Eines der legendärsten Konzerte in München: Rory Gallagher
Anfang der Siebziger Jahre kam seine große Zeit. Der Rock&Blues-Gitarrengott aus Irland machte auch in München Station. Bei einem Konzert im Circus-Krone-Bau gab er sage und schreibe neun (!) Zugaben. Nach jeder Zugabe wurde der Veranstaltungsort immer leerer, denn die Besucher dachten bereits nach der ersten Zugabe, das wär’s wohl gewesen. Aber Rory spielte und spielte. Als er nach der neunten Zugabe nochmal auf die Bühne zurückkam und den verbliebenen Haufen in der Arena fragte, ob es genug sei, signalisierten die restlichen Fans absolut ausreichend bedient worden zu sein. Ein Abend mit Rory Gallagher buchstäblich bis zum Abwinken. Wer dabei war, wird diesen Abend nicht vergessen. Danke Rory!
Da staunte die Pop-Welt!
Denn 1984 heiratete Sir Elton John am Valentinstag eine Dame aus einem Münchner Vorort, Renate Blauel. Stolz zeigen die beiden ihre Heiratsurkunde auf dem Pressefoto, welches die Elton-John-Fans zum Staunen brachte. Aus welchem Grund auch immer, die Ehe ist (seit 1988) Vergangenheit und Elton John dreht leider seine letzte Runde von Live-Konzerten. PR-Gag oder echte Liebe? Wir werden es wohl nie erfahren.
Ländliche Idylle
Ein schöner Fund aus dem Archiv. Beatles-Legende John Lennon zeigt sich auf einem Promotion-Foto mal ganz anders. Da haben wir wohl Schwein gehabt, dass wir dieses außergewöhnliche Bild im Archiv gefunden haben. Und es somit allen Beatles- und Lennon-Fans zeigen können.
Meat Loaf – unvergessen!
Leider viel zu früh verstarb Meat Loaf, das Schwergewicht der Rockmusik. Er stand für Dramatik, Theatralik und musikalische Werke für die Ewigkeit. „Bat out of Hell“, was für ein Stück Rock-Geschichte. Später – genauer gesagt im Jahr 2013 – verdiente er sich noch ein paar Dollars mit „Rocktellz und Cocktails“-Abenden. Hier erzählte er gerne, dass er sich immer mehr als Schauspieler denn als Sänger gesehen habe. Für uns alle unvergessen, sein fulminanter Auftritt in der „Rocky Horror Show“. Live war er sowieso immer eine absolute Show-Granate mit jederzeit vollem Einsatz. Der Eintrittspreis für den „Dinner Speech“ mit Show lag bei immerhin 170 Dollar, war aber natürlich jeden Cent wert. An diesen Abenden nahm er sein Publikum mit auf die Reise durch sein bewegtes und opulentes Leben. Wer wäre da nicht gerne dabei gewesen?
Ein musikalisches Genie
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Hier sehen wir jemand in seinen ganz jungen Jahren, im zarten Alter von 10, eine geniale Musiklegende. Mit Genesis und als Solo-Künstler feierte Peter Gabriel über Jahrzehnte Riesenerfolge. Ob Schwesterchen damals wohl schon geahnt hat, welche Weltkarriere ihr Tanzpartner machen sollte? Am Pfingstsonntag (28. Mai 2023) kommt Peter Gabriel übrigens nach München und gibt ein Open-Air-Konzert am Königsplatz.
Was ist denn bitte ein Telegramm?
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Diese Frage werden sich manche stellen, denn die Post hat diesen heute nicht mehr gefragten Service inzwischen eingestellt. Zu Zeiten vor E-Mail und Messengerdiensten, als noch Briefe und Telefonanrufe die Hauptkommunikationswege waren, gab es noch das Telegramm. Hier konnte schneller als auf dem Postweg eine wichtige Information schriftlich sehr flott zugestellt werden. Im Bild seht ihr ein solches Relikt aus dem Jahr 1970. Aus Frankfurt erreichte den Circus Krone ein Telegramm in Sachen Hardrock-Konzert. Der Veranstalter MAMA Concerts bestätigte ein Telefonat betreffend ein zweites Konzert von Deep Purple. Der Krone-Bau wurde für 1000 Deutsche Mark gemietet, Mehrkosten für Personal addiert und der Eintrittspreis festgelegt. Für 10 DM und 30 Pfennige (!) konnten die Rockfans ihre Götter zweimal live erleben. Glücklich, wer damals ein „Child in Time“ war. Vor über fünfzig Jahren. Ein neuer Stern am Hardrock-Himmel beginnt zu strahlen. Und Deep Purple rockten noch sehr, sehr lange weiter.
Träume sind Schäume!
So heißt ein altes Sprichwort, wenn Träume zerplatzen wie Seifenblasen. Ein trauriges Beispiel dafür findet sich im Archiv von Rockmuseums-Scheffe Herbert Hauke. Die leider viel zu früh verstorbene Schauspielerin Barbara Valentin schien kurz vor der Hochzeit mit Freddie Mercury zu stehen. Doch daraus wurde leider doch nichts, wie die Geschichte zeigt. Freddie hatte nach eigener Aussage nur eine wahre große Liebe, die hieß Mary Austin und nicht Barbara Valentin.
Immerhin hatten er und Barbara gemeinsam sehr wilde Zeiten in München, über die man bei der von MucTours angebotenen Queen-Tour zweimal im Monat mehr erfahren kann. Schon mal dabeigewesen? Jetzt hier für den nächsten Rundgang reservieren und auf Freddies und Barbaras Spuren durch das Glockenbach-Viertel schlendern.
Ein vergilbtes Werbefoto kann auch Freude machen
Hier sehen wir den Schock-Rocker Alice Cooper, der uns allen einst versprach, die Schule wäre aus. „School’s out“ war einer der größten Kracher vom guten Alice, der vor vielen Jahren schon miterleben musste, dass ein Auftritt von ihm in München verboten wurde. Zu viele Schlangen, zu viel Geisterbahn, zu viel Alice, das war einst den Sittenwächtern sehr suspekt. Inzwischen hat er alle Bedenkenträger überstanden und kehrte immer wieder nach München zurück. Kein „Poison“, sondern beste Ware im Rock-Business, auch wenn das Foto schon leicht zerzaust ist. Grusel-Rock hinterlässt eben Spuren!
Frühlingszeit – raus in die Natur!
Auf Hochtouren fährt der Frühling dieses Jahr zwar noch nicht, aber zum Osterwochenende wollen wir etwas Motivierendes verbreiten. Im Archiv von Herbi Hauke findet sich zu diesem Thema ein schönes Bild.
Da war sicherlich Vorsicht geboten, wenn man diesem rasanten Fahrer auf dem heißen Ofen begegnet ist. Der hat nicht mal einen Helm auf, ob das wohl gut geht? Das Foto für die belgische Werbeanzeige stammt aus dem Film „Liefde in de vierde versnelling“. Was natürlich alles erklärt.
Keine Sorge, für euch haben wir nochmals recherchiert. Der Elvis-Klassiker “Viva Las Vegas” hatte in der flämischsprachigen Variante tatsächlich diesen etwas verwirrenden Titel. Auf Deutsch übersetzt heißt das Ganze “Liebe im vierten Gang”.
Roy Black, der Rocker?
Ja, es gab Zeiten, in denen der brave Roy Black mit einer Beat-Band namens The Cannons auf der Bühne stand. Einen kanonenartigen Durchbruch verschaffte ihm die Combo allerdings nicht. Hier antwortet ihm die Bild-Zeitung im Jahr 1965 auf seine Anfrage, bitte doch mal über ihn und seine Band zu berichten. Man zeigt sich nicht abgeneigt, ahnt aber nicht, was aus diesem jungen Mann einmal werden sollte. Doch dann nahm seine Karriere bald eine ganz andere Richtung, über die Roy nach eigener Aussage nicht immer glücklich war. Vielleicht war der doch im Herzen ein echter Rock’n’Roller?
Echt jetzt, Cindy und Bert?
Was will denn der Rockmuseums-Direktor jetzt hier mit Cindy & Bert? Nun, was manchen überraschen wird, aber das liebenswerte Schlagerduo machte sich doch tatsächlich einst an der deutschen Version eines Heavy-Rock-Krachers zu schaffen. “Paranoid”, das Wahnsinnswerk der Schwermetaller Black Sabbath, fiel Ihnen zum Opfer. Ozzy Osbourne hat es überlebt. Gott sei Dank!
Mit der kruden Übersetzung „Der Hund von Baskerville“ musste “Paranoid” für eine sehr schräge Interpretation herhalten. Macht einiges Aua beim Anhören – sorry, liebe Schlagerfans. Immerhin ist es heute noch in der Version des Schlager-Paars ein Youtube-Hit und die Originalplatte ein gesuchtes Sammlerstück.
Man hatte sich übrigens seitens deutscher Komponisten immer gern und ganz locker der englischen oder amerikanischen Songs bedient. Aber da hören wir doch lieber „Ein Bett im Kornfeld“, das einst die Bellamy Brothers als „Let your love flow“ veröffentlichten. Oder „Am Tag als Conny Kramer starb“, die Vorlage war: “The night they drove old dixie down“ von Joan Baez. Sehr schön für die Gehörgänge übrigens auch noch: „Ich und Du und ein Hund dazu“ von Nina und Mike. Da bleibe ich doch lieber bei „Me and you and a dog named Boo“ von Lobo. Erst Pionieren wie u.a. Udo Lindenberg gelang es mit eigenen Texten deutsche Lieder in weniger seichte Gewässer zu führen. Bis dahin war so einiges doch recht „paranoid“.
Bowling macht Spaß!
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Das dachten sich auch diese Herren und stellten sich für ein entsprechendes Foto-Shooting zur Verfügung. Wer uns als allererstes per E-Mail an alex@muctours.de den Namen dieser Band verraten kann, wird von uns auf eine Rock-Tour per E-Bike durch den Olympiapark von unseren Kooperationspartnern von MucTours eingeladen. Einsendeschluss: 15. April 2023. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Jetzt aber ran, ihr Musikexperten und Rätselfüchse, da lohnt sich das Surfen auf Munich City of Music doch mal so richtig!
Ordnung muss sein!
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Ordnung ist das halbe Leben. Das gilt auch für ein fettes Punkkonzert, zumindest in der Olympiahalle München. So jedenfalls zeigt es eine Backstage-Info der Toten Hosen. Anarchie vor der Bühne, klare Regeln backstage. An Tagen wie diesen geht gar nichts ohne den richtigen Ausweis. Wenn kein richtiger Aufkleber, dann leider Tote Hose.
Meine Güte! Wer kennt denn heute noch eine Schallfolie?
Mit diesem Werbemittel brachte die Musikindustrie vor allem in den Sechziger Jahren Informationen über die neuesten musikalischen Veröffentlichungen an ihre Kunden. Diese klingende Folie, die man auf dem Plattenspieler tatsächlich abspielen konnte, enthielt viel deutschen Schlager mit Vicky, Daniela und einem gewissen Michael Maien. Von diesen gelang wohl nur Frau Leandros der ganz große Durchbruch im deutschsprachigen Bereich. Aber auch dabei, ein Mitglied der „Rattles“, Achim Reichel, und die Spencer Davis Group mit dem in Deutsch (!) gesungenen Titel: „Det war in Schöneberg“. Eine Folie mit Rillen, die Töne machten. Heute ein vergessenes Relikt aus alten Zeiten.
Listen to the music!
Diese Aufforderung könnte eigentlich auch ein guter Slogan für unser Musikportal sein. Aber es ist der Spruch auf einem alten Werbeaufkleber der WEA Musikgruppe. Um der Werbung Witz und Esprit zu verleihen, bediente man sich der damals berühmtesten Zahnlücke der Welt: MAD-Ikone Alfred E. Neumann. Ein ziemlich verrückter, guter Einfall der seinerzeit zuständigen Werbeagentur. Die Kultfigur mit rotem Haar, abstehenden Ohren, Sommersprossen und breitem Grinsen war seit 1954 Titelheld der beliebten Satirezeitschrift MAD.
„Pop“-Leser wählten die Scorpions zur Gruppe des Jahres 1976
Diese damalige Nachwuchshoffnung der Musikindustrie hat wohl alle Erwartungen übertroffen. Denn fast fünf Jahrzehnte später blickt diese Rockband auf eine Karriere zurück, die ihresgleichen sucht. Ein schöner Fund aus meinem Rockarchiv – die Scorpions im Jahr 1976, nachdem sie von den Leserinnen und Lesern der Zeitschrift “Pop” zur Gruppe des Jahres und zur Nachwuchsgruppe des Jahres 1976 gewählt wurden. Rock Memories, die ich hier gerne auf dem Portal mit allen Scorps-Fans teile.
Another fine memory!
Bei unserer Queen-Fotoausstellung zeigte sich der weltberühmte Produzent Reinhold Mack, der mehrere Alben der Band in den 1980er-Jahren veredelte und eng mit Kultsänger Freddie Mercury befreundet war. Auch die sympathische Münchner Allround-Künstlerin Jenny Evans wollte sich das nicht entgehen lassen. Unvergessene Tage im Rockmuseum Munich im Olympiaturm, das ja leider Ende 2021 schließen musste. Einen virtuellen Rundgang durch das ehemalige Rockmuseum können Sie übrigens hier bei Munich – City of Music jederzeit genießen. Danke an alle Fans, die uns 17 Jahre lang die Treue gehalten haben!
Micks „Verführer-Cabrio“ rockt!
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Eine schöne Erinnerung an eine Ausstellung des Rockmuseums in der Eishalle im Olympiapark. Das Münchner Design-Genie Marc Schippling gestaltete den Look dieser Ausstellung. Hier zu sehen ist der Bereich, in dem das legendäre Ford Cabrio von Stones-Boss Mick Jagger präsentiert wurde, plus Original-Fahrzeugbrief. Unter der hinteren Sitzbank hatten wir übrigens vertrocknete Rosen gefunden. Daher war es für uns das „Verführer-Cabrio“ von Mick. Chic gemacht, oder?
Unvergessen, der Fotokünstler Michael Heeg!
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Im Andenken an „Movie“, so war sein Spitzname unter Freunden, hier ein tolles Foto von Blondie. Debbie Harry zu ihren besten Zeiten und voller Hingabe, bei einem Konzert in München. Ob sie in diesem Moment gerade “Heart of Glass”, “Call me” oder “Maria” gesungen hat, ist leider nicht überliefert. Aber wir wollen für das Überlassen dieser Momentaufnahme für unser Archiv einfach mal danke sagen: Danke, Michael Heeg!
Ja, wer lehnt denn da so lässig an einem Holzpfeiler?
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Überraschung! Es ist der Stones-Gitarrist Keith „Keef“ Richards. Er verbringt in den wilden Jahren der Rolling Stones ein paar freie Momente vor einem Konzert in Hamburg. Mit Nachwuchs und seiner damaligen Freundin Anita Pallenberg bestaunen sie ein paar „Oldtimer“. Denn manches wird über die Jahre noch wertvoller! Das gilt auch für die Rolling Stones!
Fotograf: Hans G. Lehmann
Ein großer Tag in der Stadtgeschichte
Der Pop-Art-Meister persönlich in München! Am 18. Februar 1971 zeigt sich Andy Warhol in der bayerischen Landeshauptstadt. Es ist eine Station auf der Werbetour durch einige deutsche Städte für den Film „Trash“. Der Fotograf Rainer Schwanke ist dabei und macht einige Aufnahmen der heute unsterblichen Ikone moderner Kunst. Diese Fotos sind nun im Archiv von Herbert Hauke. Wir teilen exklusiv einen wunderbaren Moment hier auf MCoM. Andy Warhol ist einer der größten Künstler aller Zeiten, der selbst ein Stück Rock&Pop-Geschichte wurde. Drei Jahre vor seinem Besuch hatte er nur sehr knapp ein Attentat auf ihn überlebt. Das Foto hat Herbert Hauke auf seine Art in „Pop Art“ verfremdet. Andy wird es wohl verzeihen. Aller Anfang ist schwer!
Die Rocky Horror Picture Show von Uriah Heep
Eine der dienstältesten Rock-Bands der Welt sind Uriah Heep. Schier endlose Tourneen, eine treue Fangemeinde und sie haben mit Mastermind Mick Box einen Sympathieträger der Sonderklasse. Die meisten werden sicher ihren Ohrwurm „Lady in Black“ in Erinnerung haben. Gerüchteweise ist der Song einer Münchner Dame gewidmet worden. Was nicht ausgeschlossen ist, haben Sie doch in München jederzeit ein Heimspiel. Sie eröffneten 2004 das Rockmuseum Munich im Olympiaturm. Eines ihrer bekanntesten Motive ist das Gruselcover vom Debütalbum: „Very eavy, very umble“. Ihr Hit „Gypsy“ wurde ein Klassiker der Rock-Geschichte und „Bird of Prey“ ist wohl immer noch sofort als Uriah-Heep-Werk erkennbar. Hätte ich eigentlich an Halloween veröffentlichen sollen, haha! Schauerlich schön, dieser Meilenstein der Cover-Gestaltung.
Uschi Obermaier – eine Schwabinger Ikone
Sie stand symbolisch für die Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs und den Freiheitsdrang einer ganzen Generation und lebte zeitweise in der Kommune I von Rainer Langhans. Sie wurde geliebt von den Rockstars ihrer Ära – die Rolling Stones Keith Richards und Mick Jagger stiegen ihr z.B. gleich beide hinterher. Die gebürtige Münchnerin war zudem ein allzeit gefragtes Foto-Motiv und spielte auch in einigen Filmen mit, darunter in “Rote Sonne”, nach dem auch ein Club am Maximiliansplatz benannt ist. Sie war ein Vorbild für alle, die ein selbstbestimmtes Leben leben wollten und immer noch wollen.
Hier ein sehr schönes Bild der 68er-Ikone Uschi Obermaier aus dem Archiv von Herbert Hauke, fotografiert von Hans G. Lehmann. Damit wollen wir schon mal dezent darauf hinweisen, dass ihre Geschichte Teil der neuen Schickeria-Tour von MucTours durch Schwabing werden wird. Weitere Einzelheiten dazu bald hier bei Munich – City of Music.
Ein seltener „Zeppeling“
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Die Plattenfirma Atlantic präsentiert stolz ihr neuen Helden. Led Zeppelin sind Anfang der Siebziger Jahre die aufgehenden Sterne am Rock-Himmel. Sie werden im Lauf der Jahrzehnte zu unsterblichen Legenden des Hard-Rock. Nur einer hat keine Gnade mit Atlantic Records und den neuen Heroes: der Fehlerteufel! Er hat sich unbemerkt eingeschlichen, und so steht doch glatt auf dem Plattenlabel “This is Led Zeppeling”. Au weia, und so etwas verlässt auch noch das Presswerk ohne Nachkontrolle und wird zum Kauf angeboten. So entsteht ein seltenes Sammlerstück, sehr zur für Freude der Freunde des schwarzen Goldes. Eine Vinyl-Fehlpressung, die so mancher „Zeppeling“ Fan gerne in seiner Sammlung hätte.
Braver Look, feuchte Träume
Als passionierter Sammler rund um das Thema Rock&Pop liebe ich Dinge, die eine Geschichte erzählen. Und das tut diese zunächst langweilig wirkende alte Postkarte. Denn totalitäre Systeme brauchen uniformiertes Denken und Handeln der Völker, um deren Wohl sie völlig uneigennützig stets besorgt sind. Somit war natürlich die wilde Beat- und Rockmusik schnellstens hinter dem Eisernen Vorhang zu verhindern. Zensur war allerorten zur Stelle, um Ruhe und Ordnung herzustellen.
Langhaarige Wilde, die frei leben wollen, das geht gar nicht!
Aber selbst unter totaler Kontrolle fanden kreative Köpfe einen Ausweg. Und so wurden viele Songs der Rock-Götter der Sechziger- und Siebziger Jahre heimlich als Schallfolie auf eine Postkarte gedruckt. An dem Motiv, siehe Beispiel, nahm niemand Anstoß. Doch hätten die Zensoren gewusst, dass sich hinter diesem braven Stück „Pictures of Lily“ von THE WHO verbirgt, hätte man schnell eingegriffen. Die feuchten Teenager-Träume, akustisch dargeboten, waren gut versteckt. Aber wer es hörte, wusste Bescheid, was hier gesungen wird. Nichts Gutes für uniformiertes Einheitsdenken und brave Bürger, die unter Kontrolle bleiben sollten.
Aus Blanca Macias wird Bianca Jagger
Der Fotograf Rainer Schwanke ist dabei, als eine attraktive Dame in München im Jahr 1980 weilt, um einen Film zu bewerben. Blanca Perez Mora Macias heißt die Schönheit aus Nicaragua ursprünglich. Nun ist die Frage, wen das eigentlich interessiert? Das Ganze wurde richtig interessant, als diese Frau in einer weltweit beachteten Zeremonie einen Mann aus England heiratete. Einen Sänger, den sie in Paris kennengelernt hatte. Die Hochzeit fand in St. Tropez am 12. Mai 1971 statt. Auch das hätte wohl niemanden weiter interessiert.
Aber der neue Ehemann trug den Namen Philip Michael Jagger und sie präsentierte sich in einem aufsehenerregenden Hochzeitskleid. Natürlich maßgeschneidert von Mode-König Yves Saint Laurent. Frau Macias hatte sich doch tatsächlich damals den Ober-Boss der Rolling Stones geschnappt. Und damit war Blanca Perez Mora nun doch eine Person der Zeitgeschichte geworden. Und ein kleines Stück Jet-Set-Rockhistory.
Ein magischer Moment im Olympiapark
Bei der Ausstellung „All you need is Music“ 2008 in der Eissporthalle im Münchner Olympiapark zeigte sich ein prominenter Rocker. Gitarrenlegende Matthias Jabs von den Scorpions präsentierte eine eigens für die Ausstellung gefertigte Gitarre. Rockmuseumsdirektor Herbi lässt diesen Moment vor einem tollen Plakat der unvergessenen Janis Joplin festhalten.
Danke Matthias, for the very nice support! Ach ja, in der Pariser Straße 32 bei MJ Guitars gibt es all die schönen Saiten-Teile in seinem Münchner Laden. Check it out!
Goldene Ohrringe in der Theaterfabrik
Die holländischen Rocklegenden von Golden Earring gaben sich 1991 die Ehre in der Theaterfabrik Unterföhring. Die Fans waren „Eight Miles High“ und lauschten Hits wie „Buddy Joe“ und „Radar Love“. Damals war die Theaterfabrik eine der wichtigsten Konzertlocations Münchens, obwohl die Musikfans extra in die nördliche Nachbargemeinde der bayerischen Landeshauptstadt fahren mussten. Aber diesen Aufwand nahmen alle bereitwillig auf sich und haben dafür heute noch Erinnerungen an legendäre Auftritte.
Die Theaterfabrik lebt! MCOM hat darüber schon im Herbst 2022 berichtet, hat die neue Spielstätte in Johanneskirchen schon unter den Top-Locations platziert und präsentiert die dort stattfindenden Konzerte im Eventkalender. Wenn es weitere News zur Theaterfabrik gibt, werden wir darüber berichten. Also, legt schon mal die goldenen Ohrringe an für eine Night out in der Theaterfabrik!
Hier findet ihr außerdem einen Artikel zur neuen Theaterfabrik von unserem Chefredakteur Alex Wulkow, erschienen bei in-muenchen.de!
Geht in Deckung! Ginger Baker kommt mit seiner Luftwaffe! Aber das war eine Attacke, die Freude bereitet hat. Der legendäre Cream-Drummer rockte München. Auf dem Plakat aus den frühen 70ern entschuldigte man sich für die Preiserhöhung. Denn der Konzertbesucher muss satte 11 DM abdrücken, um die Drum-Legende und seine Airforce live zu erleben. Ein Sorry für Teuerungen ist mittlerweile so selten wie dieses Plakat geworden …
Ein Konzertplakat zum Staunen – von Mama Concerts aus dem Jahr 1974! Hier wird alles angekündigt, was das Publikum damals erfreute. Aus Herbis Archiv, einfach ansehen und genießen. Weiterer Kommentar überflüssig.
Eine kleine Erinnerung an den unlängst verstorbenen “Elvis von Schwabing”
Anlässlich der traurigen Nachricht, dass uns der „Elvis von Schwabing“, Richard Rigan, verlassen hat, hier eine heute historische Kritik der leider ebenfalls bereits verstorbenen Musikjournalistin Ingeborg Schober, über ein Konzert im legendären Rigan Club. Bedauerlicherweise nur eine weitere, langsam verblassende Erinnerung an fantastische Zeiten in der Münchner Musikszene. Und in diesem speziellen Fall an einen heißen Abend mit der Zeltinger Band, ebenfalls deutsche Musiklegenden. Danke Richard, danke Ingeborg!
SLADE – Cum on feel the noize!
Ach, was für eine schöne Erinnerung, Noddy Holder und seine Band Slade im Circus Krone 1974. Lärm, Krawall, Glitzer und Glitter! Mit meiner Kamera machte ich damals dieses Foto. Sehr fasziniert war ich bei diesem Auftritt vom Zylinder-Hut von Noddy, der mit vielen Spiegeln besetzt war und das ganze Zirkusrund mit hellen Strahlen füllte. Far, far away, aber ein lautes, fröhliches Highlight in meiner Reihe von Konzerterlebnissen. You know how to please me, Slade!
Diese Heavy Rocker kann man sogar der Schwiegermama vorstellen
Ein echter Leckerbissen ist diese Promotion-Karte aus dem Jahr 1998. Da freut sich das Sammlerherz, hier mal die harten Rocker von Metallica auf völlig neue Weise zu entdecken. Diese Combo kann man doch problemlos zu Omas Tanztee einladen, oder? Nothing else matters!
Lustiges aus dem Rockarchiv
So könnte die Überschrift zu diesem Sammlerstück lauten – und so haben wir sie auch genannt. Der gute Peter Alexander wurde im Stil der damaligen Zeit präsentiert. So kommt es, dass er auf diesem Plattencover doch irgendwie sehr stark an den „Rock around the clock“-Interpreten Bill Haley erinnert. Eine Anbiederung an die Zeitströmung der ganz besonderen Art. Peter Alexander blieb dann letztlich doch erfolgreich bei seinem musikalischen Stil in der Welt der Schlagermusik. Und Bill Haley hat es wohl nie erfahren. Damit schaffte es der charmante Peter jedenfalls, eine amüsante Perle in meinem Rock-Archiv zu werden.
Haschuhaschisch?
Sehr schön ist es immer, wenn man beim Graben im Archiv wieder ein ausgefallenes Stück findet. So zum Beispiel hier die Zeitschrift „Pop“ mit einem Thema, welches in den Siebziger-Jahren bereits intensiv diskutiert wurde. Es beschäftigt die Gesellschaft nun seit Jahrzehnten und ist gerade wieder topaktuell. Es war die Zeit der psychedelischen Farben und einer wahren Explosion in Kunst, Kultur und Musik. Aber wie heißt es so schön: „Wer sich an die Siebziger-Jahre erinnern kann, war nicht dabei“. Denn viele Erinnerungen bleiben wohl im Nebel der damals konsumierten „Heilkräuter“. Dazu gehörte der geheime Code: „Haschuhaschischindentaschenhaschuimmerwaschzunaschen“ – hahaha, those were the days, my friends.
Unvergessen: Dan McCafferty von Nazareth
Bei einer Sonderausstellung des Rockmuseums war er unser Stargast. Wir hatten ihn mit einer Limousine abgeholt, doch wir hätten wohl auch mit einer Rikscha kommen können. Dan war völlig ohne jede Rockstar-Attitüde, einfach nur nett und bescheiden. Diejenigen, die bei dem Auftritt dabei waren, haben wohl immer noch „Love Hurts“, „This flight tonight“ und „Dream on“ in den Ohren. Danke Dan, Du warst ein ganz, ganz großer Rock-Hero. Dream on in Heaven!
Das rockt!
Sissi Perlinger ist ein Solitär in der deutschsprachigen Kabarettszene. Ein Paradiesvogel, eine Erscheinung, schlichtweg das Wunderweib der Bühnenlandschaft. Schlicht und unauffällig – das würde der Entertainerin aus dem Bayerischen Wald absolut nicht entsprechen. Also kam Sissi Perlinger selbstverständlich im fetzigen Leoparden-Look zu einer Ausstellung des Rockmuseums München zum Thema „40 Jahre Woodstock“ in den Olympiapark. What a nice memory! Auch für den Initiator des Rockmuseums und unseres Portals, Herbi Hauke, der hier mit Sissi sauber abrockt. Vielen Dank an Sigi Müller für den tollen Schnappschuss.
PS: In unserer Rubrik “Unerhört” haben wir die Schauspielerin und Kabarettistin auch interviewt.
Der Rocket Man fährt (zur) Formel Eins
Ja, da schau her, der junge Reginald Kenneth Dwight! Für die Sendung „Formel Eins“ reiste der „Rocket Man“ vor fast vierzig Jahren nach München. Inzwischen denkt er darüber nach, seine Karriere zu beenden. Hättet ihr ihn gleich erkannt? Kleiner Tipp: Der Mann sitzt gerne am Piano und begleitet sich selbst bei seinen Songs.
Foto: Michael Heeg
Peter Maffay bei seinem Besuch im Rockmuseum
Danke Peter, Dein Besuch im mittlerweile legendären Rockmuseum auf dem Olympiaturm war uns eine Ehre! Dieses Foto mit der Gitarre, die uns zur Eröffnung am 1.12.2004 von Leslie Mandoki überreicht wurde, ist eine bleibende Erinnerung. Signiert haben diese Gitarre übrigens Ian Anderson von Jethro Tull, Jack Bruce von Cream und viele andere Rock-Größen. Eine Musiklegende hier mit einer legendären Gitarre auf einem Foto, das passt!
Auch die eiserne Jungfrau war mal richtig jung …
Iron Maiden, die eiserne Jungfrau, kommt 2023 nach München. Die britischen Hardrocker spielen am 31. Juli und am 1. August in der Olympiahalle.
Foto-Künstler Michael Heeg machte dieses wunderbare Bild der Jungs in etwas früheren Jahren. Da sehen sie eigentlich noch ganz harmlos aus …
Heavy Metal goes Autoscooter, jetzt aber schnell aus der Bahn!
Konzerte, bei denen man gerne dabei gewesen wäre!
Das ist mit Sicherheit eines davon. 1977 präsentierte sich Bob Marley mit den Wailers im Circus-Krone-Bau. Im Wörterbuch wird “wailer” übrigens mit Jammern, Wehklagen oder Geheul übersetzt. Klingt ja erst mal nicht so toll. Aber diese drei charmanten Damen taten das sicher in sehr ansprechender Form. Bob Marley bleibt auf jeden Fall unvergessen. Nur drei Jahre später, am 1. Juni 1980, hatte er im damaligen Reitstadion Riem seinen letzten Auftritt vor Münchner Publikum. Übrigens nur wenige Wochen vor seinem allerletzten Live-Gig in Pittsburgh, Pennsylvania. Er ist definitiv einer der ganz großen Musiker, die uns viel zu früh verlassen haben.
Legenden-Treffen
Der leider viel zu früh verstorbenen Foto-Künstler Michael Heeg machte dieses interessante Bild. Im Restaurant des Olympiaturms München treffen sich 1982 Peter Maffay, Promoter-Legende Fritz Rau und Stones-Boss Mick Jagger. Mick im Freizeit-Look und Peter in seiner geliebten Lederjacke. Those were the days my friends!
PS: Die Outfits links und rechts wären heute fast schon ein Fall für die Bad-Taste-Polizei (den Kommentar konnte sich Kollege Alex Wulkow nicht verkneifen) …
Ja, habe die Ehre, Mister Norman!
What a great memory! Der Smokie-Sänger und erfolgreiche Solo-Interpret Chris Norman schaute auch im Rockmuseum vorbei. Danke Sigi Müller, das Foto bleibt eine schöne Erinnerung für unser Team und unsere treuen Besucher aus aller Welt. Wir haben übrigens entgegen aller Gerüchte damals nicht gemeinsam „Who the f… is Alice?“ gesungen. Für die, die das Rockmuseum nicht kannten, gibt es ja hier auf der Website noch eine digitale Führung durch das ehemalige Rockmuseum. Schon gesehen?
Als aus Meat Loaf Meet Love wurde
Ich habe Meat Loaf einmal 2005 auf dem Sommer-Tollwood fotografiert. Es war heiß und im großen Zelt gefühlte hundert Grad. Der Schweiß lief in Strömen und die Luft stand still. In diesem Sommer waren schon einige wilde Musiker bei den herrschenden Temperaturen auf einmal nur noch halb so wild. So ging es auch Meat Loaf. Er stürmte wie ein Macho auf die Bühne, zwei hübsche Sängerinnen im Gefolge und nach recht kurzer Zeit wirkte die Hitze im Zelt. Meat Loaf hatte sichtlich zu kämpfen und seine beiden Sängerinnen mussten akustisch alles geben, um seine Stimme zu stützen.
Nun sind auch die Songs von Meat Loaf eine gewaltige Beanspruchung für die Stimme und er hielt sich wirklich tapfer. Eine seiner Sängerinnen hatte es mir angetan. Blond, super Figur und Beine bis zum Himmel, besonders verstärkt durch den Winkel aus dem Fotograben und es war schwer an ihr vorbeizuschauen. Ach ja, eine schöne Stimme hatte sie auch noch. Nun steht man als Fotograf sowieso von Haus aus nicht automatisch vor der immerwährenden Heiligsprechung und das war an diesem Abend auch bei mir nicht zu befürchten.
Trotz allem, es war ein tolles Konzert. Auf dem Weg aus dem Zelt fragte mich eine andere Fotografin, ob ich denn ein paar tolle Schüsse gemacht hätte. Ja schon, sagte ich, aber immer wenn ich die “Meet Love” gut im Sucher hatte, sprang mir der fette Kerl ins Bild. Ich ließ eine sichtlich verblüffte Kollegin zurück.
Music was his first love and it will be his last …
Als ich den John-Miles-Song „Music“ zum ersten Mal hörte, schrieben wir die 70er. Alles war bunt, quietschbunt. Die Autos, die Outfits, die Welt einfach.
Music was my first love …
Aber gleich danach kam damals Sabine. Sabine was my first love.
Mein ganzes musikalisches Leben lang hat mich der Song begleitet. Es ist nicht einfach ein Liedchen: Strophe, Strophe, Refrain, Strophe und fertig, es ist ein Werk, das Lebensgefühl der Zeit damals, Begleiter meines Lebens bis heute.
Viele Jahre später, ich begann mit der Konzertfotografie, begegnete mir dann John Miles erstmals persönlich, als musikalischer Leiter der Night of the Proms. Von da ab wurde es für mich Tradition, jeden Dezember dieses Konzert zu fotografieren und immer war für mich erst dann das Jahr zu Ende, wenn ich vor der Bühne stand, der weiße Flügel mit John Miles, wie von Zauberhand (mit einem Lift) auf der Bühne erschien und er das Intro zu “Music” spielte. Später im Song zur E-Gitarre griff, den Soloteil spielte und sich danach wieder ans Klavier setzte. Music was my first love and it will be my last. Jedes Jahr, in einer wunderbaren, zum Ritual gewordenen, geliebten Dauerschleife. Ein schönes Interview führten wir einmal, alleine in seiner Garderobe, entspannt mit einem Glas Rotwein.
Im letzten Jahr fielen die „Proms“ aus und in diesem Jahr dann die Schock-Schlagzeile: „John Miles mit 72 Jahren gestorben.” Ich kann mir die Night of the Proms gar nicht ohne ihn vorstellen. Mit vielen Künstlern stand er zusammen auf dieser Bühne und er war sich nie zu schade, auch mit unbekannteren Musikern ins Duett zu gehen. Es wird nicht mehr das Gleiche sein und wer immer ihn bei der Night of the Proms ersetzt, sie oder er wird in sehr, sehr große Fußstapfen treten.
It’s only rock´n roll, but I like it!
Sigi
Verpasste Chance
1992 entstand die Idee, dass erste Deutsche Rock & Pop-Museum zu gründen. Aufgrund erster Pressemeldungen schrieb mir ein gewisser Herr Christopher Fritz eine nette Postkarte. Mit dieser bot er mir einen von Thierry Noir bemalten Trabbi an. Staunend las ich, dass er ihn bei einer Verlosung einer bekannten Musikzeitschrift gewonnen hat und gerne dem neuen Museum anbieten würde.
Der Preis lag nach meiner Erinnerung bei 12.000 DM. Als passionierter Sammler herrschte chronische Ebbe in meinem Geldbeutel. Zur Feier der Eröffnung der ersten Ausstellung des Rockmuseums stand der Trabbi aber immerhin leihweise in der Veranstaltungshalle und brachte die Besucher zum Staunen. Trotz Absperrung ließen es sich einige Fans nicht nehmen, mal kurz hinter das Lenkrad zu klettern. Der Versuch einiger U2-Jünger, etwas Lack als Souvenir abzukratzen, strapazierte die Nerven des verantwortlichen Securitymannes zusätzlich.
Letztlich hatte ich aber damals noch keinen Platz in einem dauerhaften Museum. Und leider seinerzeit nicht mal das aus heutiger Sicht wenige Geld für das historische Fahrzeug. Daher wurde nix aus dem angebotenen Deal. Wenn ich mich recht entsinne, wurde das gute Stück von Herrn Fritz nach meiner Absage an das Hard Rock Café in Berlin verkauft.
VIPs in Bavaria
Im Münchner Stadtteil Nymphenburg liegt der Botanische Garten. Ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen aus aller Welt. So auch damals für vier junge Leute aus Irland mit noch geringem Bekanntheitsgrad.
Sie genossen in der bayerischen Landeshauptstadt Kaffee und Kuchen im Café Palmengarten unerkannt unter vielen anderen Gästen. Eigentlich wollten die Boys, die ihre Band – warum auch immer – nach einem berühmten Spionageflugzeug benannt hatten, nur eine Postkarte in ihre Heimat absenden. Doch sie waren begeistert, wie nett der Ober sie in diesem Cafe bedient hatte. Sie freuten sich darüber, damals noch ungewohntes VIP-Treatment zu erhalten und auf einen echten U2-Fan zu treffen.
So entschieden sie sich spontan dem freundlichen Servicemann eine Freude zu machen und signierten ihm die Postkarte. Von dort gelangte sie Jahre später ins Rockmuseum und war stets ein sehr beliebtes Exponat aller Fans von Bono & Co.
Karten-Boom und Bum-Bum bei Led Zeppelin
LED ZEPPELIN – Einer der ganz großen Namen in der Rock History. Bei ihrem letzten gemeinsamen Konzert im Jahr 2007 ohne den mittlerweile verstorbenen Schlagzeuger John Bonham brachen sie einen Rekord nach dem anderen. Im „Guinness Buch der Weltrekorde“ sind sie mit der höchsten Nachfrage, die jemals für Konzerttickets bestand, geführt. Satte 20 Millionen (!!!) Menschen wollten eine Eintrittskarte haben. Es gab aber nur 20.000 Karten, die in Rekordzeit ausverkauft waren. Die Schwarzmarktpreise gingen in astronomische Höhen.
Da hatten es die Münchner Rockfans im Jahr 1973 deutlich leichter. Die Olympiahalle war nicht einmal ausverkauft. Für müde 14,30 Deutsche Mark konnte man dabei sein. Der Kritiker der Abendzeitung war wenig begeistert und sprach von 20 Minuten guter Musik. Davon waren alleine 15 Minuten dem Song „Whole lotta Love“ gewidmet, wie Rockmuseums-Direktor Herbert Hauke als Augen- und Ohrenzeuge berichten kann. Der Rest des Abends war nach Einschätzung des Kritikers “BUM-BUM”. Hoffentlich war beim Abschiedskonzert der Band im Jahr 2007 weniger BUM-BUM dabei.
Huch, was ist denn das? Ein Rauschgift-Informations-Festival?
Ja, anno 1970 sickerten so allerlei seltsame Heilkräuter fast über Nacht nach Deutschland ein. „Haschu Haschisch in den Taschen, haschu immer was zu naschen“, war der gängige Slogan aller Nachwuchs-Hippies. Die Behörden ratlos, die Eltern besorgt und Juliane Werding beklagte auch noch den Verlust von Conny Kramer (übrigens nach der Melodie von „The Night they drove old Dixie down“ der amerikanischen Protest-Ikone Joan Baez).
So flatterte dem ehrwürdigen Circus Krone ein merkwürdiger Abend ins Haus, der mehr Fragen als Antworten hinterließ. Die legendäre Musikjournalistin Ingeborg Schober schrieb eine denkwürdige Kritik. Das ausgerechnet Gitarrengott Jimi Hendrix am Tag der Veranstaltung an Drogenmissbrauch starb, ist schon ein sehr, sehr gruseliger Zufall.
Wenn man sich die Zahlen der Drogentoten seit 1970 und den heutigen Drogenkonsum anschaut, muss man konstatieren, dieses Festival war ein totaler Flop. Außer für die Münchner Drogendealer, die an jenem Abend das Motto wohl völlig falsch verstanden haben mussten und fröhlich und unbehelligt beste Umsätze tätigten.
Tierische Zeiten in München
Pink Floyd, Pioniere der „Psychedelic-Ära“, feierten 1977 in München die Veröfentlichung ihres neuen Albums „Animals“. In Sergio Cosmais Disko EASTSIDE im Motorama an der Rosenheimer Straße versammelte sich dazu ein erlesener Kreis der seltensten Szene-Tierchen, um animalisch abzufeiern. Das Ganze startete erst eine halbe Stunde vor Mitternacht. Dann aber brachten sich Schweine, Hunde und Schafe der Münchner Szene in allerbester Stimmung gemeinsam um die Nachtruhe.
Selige Zeiten, als die Plattenfirmen noch in Geld schwammen und der Fantasie keine Grenzen gesetzt waren. Millionen von Tonträgern von einem Album abzusetzen, diese Zeiten sind endgültig vorbei. Und damit auch die rauschenden Feste der Promotion-Abteilungen. Heute muss man, statt von herunter regnenden Dollarscheinen zu träumen, wieder ganz brav gewöhnliche Schäfchen vor dem Einschlafen zählen.
Eintrittskarten als Zeitzeugen
Selbst nach einem halben Jahrhundert kann eine Eintrittskarte noch viel erzählen. Der Münchner Komponist und Allround Künstler Eberhard Schöner präsentierte unter dem Thema „Rock meets Classic“ die spannende Verbindung von Rockmusik und Klassik.
Im Rahmen seiner Proben und Konzerte entdeckte er sozusagen nebenbei einen späteren Weltstar. Ein unscheinbares Talent namens Gordon Matthew Sumner wurde von Eberhard Schöner gefördert und sollte im Lauf der nächsten Jahrzehnte mit dem Künstlernamen Sting und seiner „Polizeiband“ für reichlich Furore sorgen. Im Rahmen von „Rock meets Classic“ konnte man den legendären Drummer Pete York von der Spencer Davis Group im Zusammenspiel mit Künstlerkollegen von Deep Purple und Roxy Music bewundern. Meister Schöner und seinerzeit das Symphonie Orchester von Radio Luxemburg sorgten in der Olympiahalle für Begeisterung.
Von den damaligen 18 DM Eintritt „zwickte“ sich die Stadt München 30 Pfennig pro Karte ab, um das Wohnungsbauprogramm nach den Olympischen Spielen 1972 zu füllen. Somit hat der damals 18-jährige Rockmuseums-Gründer Herbert Hauke mit seinem sauer verdienten Taschengeld für neuen Wohnraum in der bayerischen Landeshauptstadt gesorgt. Zwar nur mit 30 Pfennig, aber Kleinvieh macht eben auch Mist, beziehungsweise neue Betonburgen.
Konzertplakate: Kunst und Zeitgeschichte
Wirken heute so manche Konzertplakate sehr fantasiefrei und ausdruckslos, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Mit viel Fantasie, Farbe und Ideenreichtum wurden Konzerte in den Siebziger Jahren beworben.
Hier ein schönes Beispiel aus dem Archiv von Herbi Hauke: das Konzertplakat für „Mott the Hoople“ aus dem Jahr 1974. Selbst wenn der eine oder andere die Band heute vielleicht nicht mehr kennt, das Artwork ist immer noch einen Blick wert. Der damalige Veranstaltungsort, das Theater an der Brienner Straße, war in den 1970ern sehr beliebt für Konzerte. Auch die Band Queen absolvierte 1974 dort ihren ersten Gig in München. 1983 bezog das Münchner Volkstheater die Räumlichkeiten.
Nun aber zurück zu den Konzertplakaten. Wenn Sie Herbi eine Freude machen wollen: Ab in den Keller und nachschauen was Papa und Mama da so gesammelt haben! Das Rockmuseum freut sich über jeden Neuzugang, insbesondere wenn es Altpapier in dieser schönen Form ist.
Konzertfotografie, ihre Unsinnigkeiten und wie Art Garfunkel als Karikatur endete
Ob der normale Zuschauer überhaupt ahnt, was für Kreuzgänge die Fotografen oft hinter sich haben, bis sie irgendwann geschlossen im Konzertsaal aufmarschieren, wenn es gut geht, in den Graben, wenn es nicht so gut geht, 20 Meter von der Bühne weg, auf die Knie in den Dreck, oder was auch immer den Managements so einfällt. Nun ist es nicht so, dass man die Bilder an die Presse gibt, auf denen der Künstler gerade sabbert, die Zunge heraushängen hat oder sonstwie blöd aussieht. Immer aber glaubt das Management hier Hilfe leisten zu müssen. Besonders beliebt sind Verträge, die die Bildverwendung einschränken, oder einfach die Bildrechte kostenlos einfordern, um damit den kompletten Merchandisingbereich abzudecken, ohne die Fotografen zu bezahlen. Die Künstler wissen in der Regel nichts davon, wundern sich, dass die Fotografen nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Aus diesem Grund habe ich auch meine Aktivitäten diesbezüglich weitgehend eingestellt.
Ein sehr „gelungener“ Abend war 2006 das Konzert von Art Garfunkel in München. Dort traf ich auf ein Management, welches sich offensichtlich ausschließlich damit beschäftigte, wie man den Fotografen am Meisten auf den Wecker geht. Zunächst wurden nur zwei Fotografen zugelassen. Ich war einer davon. Das Konzert war bestuhlt und wir sollten uns vor die Leute stellen, die auf ihren Stühlen sitzend, sicher mehr sehen wollten als unsere Hintern. Im Zuschauerbereich mittig war ein Podest aufgebaut mit einem Mischpult, und ein amerikanischer Kameramann sollte, über die Leute hinweg, das Konzert filmen.
Nachdem es einen nicht abreißenden, ständigen Zoff mit den Zuschauern gab, bereits zwei Ordner einschreiten mussten, fragte ich den Filmer, ob wir vor ihm stehen könnten. „No problem, buddy“, lautete die Antwort und so standen wir bis zwei Minuten vor dem Konzert dort, bis ein Manager, dem Herzinfarkt nahe, hinter der Bühne vorstürzte und schon von weitem mit Händen und Füßen gestikulierte, wir müssten sofort da weg, der Art hätte keinen Blickkontakt zu seinem Tonmeister. Nun muss man wissen, dass der Art seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, weitgehend die gleichen Songs singt und er doch bald einmal drei Songs, ohne den Blick auf den Tonmeister performen können sollte. Dann explodierte die Bühne, Art Garfunkel stand wie festgenagelt hinter dem Mikro, hob einmal die Linke und zweimal die rechte Hand, ansonsten nahezu unbewegt. Zeit genug ihn zu malen, denn es gab noch ein kleines Problem. Ich hatte zwei Bildvorbestellungen, durfte aber nur ein Medium beliefern. So kam es, dass ich Art malte und damit das zweite Medium belieferte. Wurde sogar veröffentlicht und mit ein paar witzigen Zeilen beschriftet.
It’s only Rock’n’Roll …
Eine schöne Zeit,
Ihr Sigi Müller
Das erste Konzert in der Olympiahalle – Deep Purple 1973
Das Wort historisch ist für diese beiden Sammlerstücke aus dem Archiv des Rockmuseums nicht zu hoch gegriffen. Hatte München bis zum Bau der olympischen Sportanlagen für Rockkonzerte doch nur Konzertstätten mit überschaubarer Kapazität. Die nacholympische Nutzung der für Olympia 1972 errichteten Hallen und des Olympiastadions kam zufällig genau zur richtigen Zeit.
Denn Anfang der Siebziger Jahre waren sogenannte „Supergroups“ wie Led Zeppelin, Pink Floyd oder Emerson, Lake & Palmer zu Zuschauermagneten geworden, für die die kleinere Hallen längst nicht mehr ausreichten. Sie alle hätten wohl München nicht mehr als Veranstaltungsort gewählt, da ihnen der Circus Krone oder der Kongresssaal im Deutschen Museum zu wenig Fassungsvermögen geboten hätten.
Da kam der mutige Schachzug des Olympiaparks gerade recht, unter anderem die Olympiahalle für Konzerte zu nutzen. Den erste Testlauf sollte die Hard-Rock-Legende Deep Purple durchführen. Einzig Gitarrist Ritchie Blackmore bekam die Auflage, seine berüchtigte Gitarren-Zerstörungsorgie an diesem Abend zu unterlassen. Wohl um das Publikum nicht allzu sehr aufzupeitschen.
Der 21. Januar 1973 wurde ein absoluter Meilenstein zum Start einer jahrzehntelangen Serie von Rockkonzerten im Olympiapark. Obwohl Deep Purple die Halle mit sage und schreibe 10.000 Watt pro Quadratmeter beschallten und auf dem Höhepunkt ihres Schaffens waren (Anspieltipp: „Deep Purple – Made in Japan“), gab es keinerlei Vorfälle oder Probleme in der nagelneuen Olympiahalle.
Die Feuertaufe wurde bestanden, obwohl die Hardrocker aus England mit gewaltigem Sound gleich mal die Haltbarkeit der Halle getestet hatten. Mit „Highway Star“, „Smoke on the Water“, „Black Night“ und „Child in Time“ hatten sie einen großen Eindruck bei den anwesenden „Testpersonen“ hinterlassen.
Übrigens auch bei Rockmuseums-Gründer Herbert Hauke, der sich seinerzeit die 15,30 Deutsche Mark Eintritt von schlappen 20 DM monatlichem Taschengeld abgespart hatte.