Jimi Tenor war schon immer so etwas wie ein Stehaufmännchen. Als er Anfang der 1990er Jahre seine finnische Heimat in Richtung New York verließ und später durch Europa reiste, entdeckte er schnell das, was er sein "ikigai" nennt, seine große Lebensfreude: Musik im DIY-Modus zu Hause mit den rudimentärsten Mitteln, spontan und intuitiv aufzunehmen und zu produzieren. In mehr als 30 Jahren des Musikmachens ist Tenor diesem Ideal treu geblieben, sei es als Solokünstler auf seinen frühen elektronischen Alben oder in den unterschiedlichsten Kollaborationen und Konstellationen, die folgten (u.a. mit Tony Allen, Kabu Kabu, Abdissa Assefa). Jimi Tenor und das Hamburger Label Bureau B arbeiteten erstmals 2020 für die Retrospektive "NY, Hel, Barca" zusammen und setzten ihre Zusammenarbeit mit der Veröffentlichung von "Deep Sound Learning", einer Sammlung von Raritäten, im Frühjahr 2021 fort. 2022 folgten die Albumveröffentlichung "Multiversum" und die Buchveröffentlichung "Omniverse" auf Bureau B/Tapete Records. Während seine Releases in den letzten zwei Jahrzehnten vor allem Jazz- und Afrobeat-Platten umfassen, kehrt Tenor (Foto: Ilpo Musto) bei seinen Live-Auftritten oft zu seinen minimalistischen Wurzeln zurück.