Im Jazz ist die Mundharmonika ein rares Instrument, sind hier doch rhythmisch, harmonisch wie improvisatorisch komplexere Fähigkeiten erforderlich als etwa bei der reinen Blues-Harp. Der noch junge, aber schon mit allen Wassern gewaschene israelische Mundharmonika-Virtuose Yotam Ben-Or verfügt über dieses besondere Talent und reiht er sich als nächster nach Größen wie Toots Tielemanns, Howard Levy oder Grégoire Maret in die kurze Liste der Jazz-Harp-Player ein. Sein neues, drittes Album „Impermanence“ unterstreicht seine Ausnahmestellung. Nicht nur die Virtuosität und Leichtigkeit, mit der Ben-Or sein kleines Instrument beherrscht, auch der ausgeprägte Individualstil beeindruckt. Wie noch auf keinem seiner Alben finden hier die prägenden Einflüsse in seiner Karriere harmonisch zusammen: Die Wurzeln in der mediterranen Musikkultur seiner Heimat Israel, der zeitgenössische amerikanische Jazz, wie er ihn seit dem Studium in seiner Wahlheimat New York aufsog, und sein Faible für die lateinamerikanische und karibische Musik. Foto: Liam Rosenthal