Die 18. Münchener Biennale als internationales Festival für neues Musiktheater hat Menschen aus vielen Nationen eingeladen, über „Good Friends“ nachzudenken und das Thema künstlerisch umzusetzen. Die vierte von Manos Tsangaris und Daniel Ott kuratierte Münchener Biennale ist ein musikalisch-theatrales Biotop. Zu sehen ist das Ganze vom 7. bis zum 19. Mai 2022 an verschiedenen Schauplätzen in München.
Die thematisch im Mittelpunkt stehenden guten Freunde wählt man im Unterschied zur Familie selbst. Sie bleiben über gescheiterte (Liebes-)Beziehungen hinweg bestehen, von der Schulfreundschaft bis ins hohe Alter, leibhaftig oder auf Facebook. Manchmal kippt die Freundschaft auch ins fatale, archaische Gegenteil. Ganz kritisch wird es vermutlich, wenn man von Freundschaften unter so abstrakten Gebilden wie Staaten, Nationen oder Völkern spricht. Und doch ist gerade hier immer wieder so viel von Freundschaft die Rede. Welche Tragweite die Idee der „Good Friends“ bekommen würde, konnte zum Zeitpunkt der konzeptionellen Entwicklung vor etwa zwei Jahren niemand ahnen. Allein schon die lange geplante Eröffnungs-Uraufführung „Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr“ beweist, wie die Kunst der Realität manchmal vorauseilt, um dann von ihr eingeholt zu werden. Der ukrainische Autor Serhji Zhadan hat das Libretto und der österreichische Komponist Bernhard Gander die Musik dazu geschrieben.
Auf dem Programm stehen insgesamt sieben sehr unterschiedliche Uraufführungen von Malin Bång, Ann Cleare, Bernhard Gander, Lucia Kilger und Nicolas Berge, Yoav Pasovsky, Øyvind Torvund und Polina Korobkova. Diskursveranstaltungen und der „Salon des Wunderns und der Sichten“ als Ort der genussvollen Reflektion begleiten die Produktionen.
Alle Termine und Infos: muenchener-biennale.de