Hamburg und München sind nicht nur geografisch meilenweit auseinander, auch in Mentalitätsfragen gibt es gewisse Unterschiede. Trotzdem blickt man immer wieder interessiert auf die Lebensweise des anderen und fährt auch gern mal in den hohen Norden oder in den tiefen Süden, je nach Ausgangslage.
Die Hamburger Indie-Deutschrocker von Kettcar (Foto: Andreas Hornoff) waren natürlich auch schon öfter in München. Vielleicht hat die Band rund um Frontmann Marcus Wiebusch eines ihrer Konzerte in der bayerischen Landeshauptstadt ja so sehr inspiriert, den Song “München” zu schreiben. Ein Lied, das man so von einer Band aus der Hansestadt sicher nicht erwartet hätte, das sich aber natürlich kritisch der Bayern-Metropole nähert. Am 19. Januar kommt der Song – eine Kooperation mit Chris Hell von FJØRT – als erste Singleauskopplung des bevorstehenden, sechsten Studioalbums “Gute Laune ungerecht verteilt” heraus.
Sieben Jahre haben sich Kettcar nach “Ich vs. Ihr” für ein neues Album Zeit gelassen. Jetzt melden sie sich zurück, mit schroffen Post-Punk-Gewittern, akustischen Perlen und Sprechgesang. Die zwölf Songs erzählen Geschichten von, auf und über Bayreuth (noch eine bayerische Stadt), Krankenhauszimmern, Rügen, dem Supermarkt, der Enterprise und der Blauen Lagune. Stimmungsmäßig hört man mal die Faust in der Tasche, mal das Herz im Hals heraus. Hinweis für alle Schallplatten-Fans: Alle Vinyl-Tonträger werden auf nachhaltigem Bio-Vinyl gepresst.