Wenn vom Musikgenre Krautrock die Rede ist, fällt fast unweigerlich auch der Name Amon Düül. Die zur Hälfte nach einem altägyptischen Gott benannte Band wurde 1967 in einer Münchner Studentenkommune gegründet. Von Anfang an mit dabei war der gebürtige Allgäuer Chris Karrer, wobei er sich 1968 nach Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Kollektivs zur musikalisch anspruchsvolleren Abspaltung Amon Düül II bekannte. In der vor allem in den 1970er-Jahren sehr erfolgreichen Band spielte er meist Gitarre, Violine und Saxofon.
Anfang der 80er legte die Band Amon Düül II eine kreative Schaffenspause ein, was Karrer dazu nutzte, ein nach ihm benanntes Soloalbum herauszubringen, welches aber keine große Resonanz hervorrief. Schon eher für Aufsehen sorgten in den darauffolgenden Jahren seine Auftritte mit den Münchner Weltmusik-Pionieren von Embryo, mit denen er auch im Ausland auf Tournee war. In dieser Zeit lernte er auch die Kurzhalslaute Oud zu spielen, die wiederum auf seinem zweiten Album “Dervish Kiss” (Foto) von 1994 eine wichtige instrumentale Rolle spielte. Karrer veröffentlichte insgesamt fünf eigene Alben, 1999 kam mit “Grandezza Mora” sein letztes heraus. In den letzten Jahren war es recht ruhig um den bayerischen Musiker geworden. Chris Karrer starb am 2. Januar 2024 an den Folgen einer Covid-Infektion.
B. Weber 30. Januar 2024 | 20:00
Zu: „In der vor allem in den 1970er-Jahren sehr erfolgreichen Band spielte er meist Gitarre und Saxofon.“. Soweit ich weiß, kein Saxofon, dafür aber Violine. Er war ein Teufelsgeiger, vor allem auf PHALLUS DEI zu hören. Außerdem sang er zu vielen Stücken, vielleicht spielte er auch mal Saxofon, ich weiß es nicht genau, habe ihn leider nie live gesehen. Jedenfalls ein großartiger Musiker.
Zu: „ein selbst betiteltes Soloalbum“. Meint Ihr damit, daß er selbst, kein anderer, dem Album einen Titel verpasst hat ? Oder, daß sein Album nur seinen Namen als Titel trägt ? Wie auch immer englisch Sprechende „self titled album“ verstehen, im Deutschen ist „selbst betitelt“ purer Denglish-Nonsens, der leider unausrottbar verbreitet ist.
alex write 31. Januar 2024 | 9:12
Vielen Dank für den Hinweis mit der Violine!
E. Hager 27. Juli 2024 | 15:58
Hallo Bernd, bist Du das? Auch Freund von Daniel Alunno. Sehr traurig das es Chris erwischt hat. Bist Du noch in London oder wieder in Germany.