Unser Chefredakteur Alex Wulkow macht ja nebenher zusammen mit seinem guten Freund Thorsten Tutzeck den Podcast „The Lost 80s Tapes”. In der 20. Folge, die ab 8. November abrufbar ist, geht es unter anderem auch um Bryan Ferrys neue Veröffentlichung „Retrospective: Selected Recordings 1973–2023”. 81 Songs umfasst diese Werkschau, auf die wir im Zusammenhang mit dem Podcast an dieser Stelle hinweisen möchten.
Die Sammlung ist die erste karriereübergreifende Veröffentlichung, die das gesamte Schaffen von Bryan Ferry als Solokünstler erforscht und zelebriert. Sie umfasst einen Zeitraum von über 50 Jahren Musik und 16 Soloalben. Die Veröffentlichung ist eine Hommage an den Musiker, der sich mit einer schwindelerregenden Reihe von Coverversionen, die von Bob Dylan über Amy Winehouse und Robert Palmer bis hin zu Tim Buckley und Sam and Dave reichen, einen Platz als meisterhafter moderner Songinterpret geschaffen hat.
Dann wiederum würdigt sie den Songwriter, der mit Singles wie „Slave To Love“ von 1985 Musik geschaffen hat, die eine Ära prägte. Und dennoch klingt vieles bis heute einzigartig und zeitlos. Auch der Futurist, der Electronica-Anklänge heraufbeschwört, bleibt nicht unbeachtet. Und man hört den leidenschaftlichen Revivalisten heraus. Einen Mann, der Songs und Stile aus den 1920er und 1930er Jahren präsentiert, als wären sie der heiße Sound von morgen.
Die Veröffentlichung von „Retrospective” folgt auf drei hochgelobte Singles. Zum einen „She Belongs to Me“, eine eindringliche Neuinterpretation von Bob Dylans Klassiker. Dann sei „Star“ hervorgehoben, eine ängstliche, dunkel schimmernde Platte aus stampfendem Post-Techno mit der Performance-Künstlerin Amelia Barrett. Und Single No. 3, „I Thought“, ist eine betörende und nachhallende Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Roxy Music-Bandkollegen Brian Eno. Dies sind Bryan Ferrys erste neue Musikveröffentlichungen seit über einem Jahrzehnt. Ob er mit dem neuen Stoff auch noch mal solo auf Tour geht, steht noch nicht fest.