Zum Auftakt der Geburtstagsfeierlichkeiten zum 34. vom Backstage verwies Chef Hans-Georg Stocker am Donnerstagabend auf dunkle Wolken am Horizont für seine Location. Schon in einer vorab verschickten Pressemitteilung war die Rede von „bedrohlichen geplanten Türmen nebenan, welche auf das eigentlich so hell strahlende Backstage nun sehr dunkle Schatten werfen“ würden. Was meint der Betreiber des sehr beliebten Kulturzentrums an der Friedenheimer Brücke?
Er bezieht sich auf das Areal an der benachbarten Paketposthalle. Dafür gibt es hochtrabende Pläne gibt, nämlich zwei 155 Meter hohe Hochhäuser, die das neue Stadtquartier prägen werden. Entscheidender für Stocker ist aber die geplante Zwischennutzung der denkmalgeschützten Paketposthalle. Sie soll zu einem öffentlichen Treffpunkt umgestaltet werden. Federführend sind hier Michi Kern und sein Team von „This is Really Happening“. Sie möchten die riesige, 19.000 Quadratmeter große Halle für zwei Jahre in einen sogenannten „Social Playground“ verwandeln, der Spiel, Sport und Kultur vereint. Stocker macht sich verständlicherweise Sorgen vor dieser Konkurrenz in unmittelbarer Nähe. Denn die Halle soll wohl auch für Flohmärkte, Konzerte und Partys zur Verfügung stehen.
Der Midnightbazar wechselt zur Konkurrenz
In einem Gespräch unter vier Augen im Backstage erklärte er unserem Chefredakteur, dass es sogar schon erste Auswirkungen gäbe. Die Veranstalter vom Midnightbazar, einem Nachtflohmarkt mit angeschlossenem Streetfood-Markt, teilten Stocker vor Weihnachten überraschend mit, dass sie ihren Markt künftig nicht mehr im Backstage veranstalten würden. Als neue Location haben sie für den 1. Februar auf ihrer Website bereits die alte Paketposthalle angegeben. Ob dieses Datum zu halten ist, wird sich allerdings noch zeigen. Denn noch ist nicht fix, wann die Zwischennutzung wirklich beginnen kann.
Ein weiteres Damoklesschwert fürs Backstage ist wohl auch der städtische Bebauungsplan mit zusätzlicher Grünordnung. Dieser setzt auch ein Gewerbegebiet fest, das aktuell noch ein Teilbereich des Backstage ist. Hierzu heißt es in der Pressemitteilung: „Sollten die Pläne, welche gerade jüngst von der LH München und der Büschl-Gruppe entwickelt wurden, so beschlossen werden, dann würde dies u. a. auch die Existenz des Backstage in der Zukunft massiv bedrohen. Zwar gibt es jetzt mit einem Teil der Beteiligten von Stadt und Investoren Gespräche, aber bis jetzt keine konkreten und das Backstage sichernden Ergebnisse.“
Dann hoffen wir mal das Beste. An dieser Stelle möchten nochmals darauf hinweisen, dass der Backstage-Geburtstag auch diesen Freitag und Samstag (10./11. Januar) noch die Option bietet, verschiedenste Bands und DJs kostenlos zu erleben. Hier findet ihr Näheres zum Programm „34 Jahre Backstage“.