
Der Münchner Radiosender egoFM befindet sich seit April 2025 im Insolvenzverfahren, nachdem ein drastischer Rückgang der Werbeeinnahmen um etwa 40 Prozent das wirtschaftliche Überleben gefährdet hat. In dieser schwierigen Phase hat der Sender mithilfe seiner Hörerinnen und Hörer durch Spendenaktionen kurzfristig den Sendebetrieb sichern können. Bis Mitte Mai kamen so rund 183.000 Euro zusammen.
Nun zeichnet sich eine entscheidende Wende ab: Ein Investor wurde gefunden, der voraussichtlich ab Juli 2025 bei egoFM einsteigen wird. Nach Angaben der mit der Insolvenzverwaltung betrauten Brockdorff Rechtsanwaltsgesellschaft handelt es sich um einen Privatmann, der das Programm und die Bedeutung des Senders für die junge Zielgruppe schätzt und weiter fördern möchte. Damit zeichnet sich eine Lösung für das Fortbestehen des Senders ab.
UKW ist passé, DAB+ wird der neue Verbreitungskanal
Im Zuge der Neuausrichtung wird egoFM ab Juli 2025 auf eine UKW-Frequenz verzichten und sich stärker auf digitale Verbreitungswege konzentrieren. Dieser Schritt entspricht auch dem Mediennutzungsverhalten der Zielgruppe und ist Teil der Restrukturierungsstrategie, um den Sender zukunftsfähig aufzustellen. Die alternative Musikausrichtung soll dabei erhalten bleiben. Damit ist die Zukunft von egoFM vorerst gesichert, wobei die genaue Programmgestaltung unter dem neuen Investor noch abzuwarten bleibt.
Der Sender strahlt sein Programm künftig über DAB+ aus, was einige Vorteile mit sich bringt: glasklarer und nahezu flächendeckender Empfang (Funklöcher ade), hohe Klangqualität und weniger Stromverbrauch im Vergleich zu UKW. Für den Empfang braucht man also ein Digitalradio. Über Ultrakurzwelle ist egoFM nur noch bis Monatsende in bayerischen Städten und in Stuttgart zu hören.