Die neueste Facts-Studie von „female:pressure“, der Musik-Community für Frauen, Transgender, intersexuelle und sich geschlechtlich anders definierende Menschen, zeigt die aktuelle Geschlechterverteilung von Künstlern, die auf elektronischen Musikfestivals weltweit auftreten. Im letzten Jahrzehnt hat die Untersuchung einen Anstieg des Anteils weiblicher Künstler von 9,2 % im Jahr 2012 auf 30,0 % im Jahr 2023 festgestellt. Die Daten zu nicht-binären Künstlern zeigen einen Anstieg von 0,4 % im Jahr 2017 auf 3,3 % im Jahr 2023.
Die Zahl der weiblichen und nicht-binären Acts auf elektronischen Musikfestivals ist also langsam, aber stetig gestiegen und macht mittlerweile fast ein Drittel aller gebuchten Künstler aus. Allerdings ist auch ein anhaltender Trend festzustellen, dass die größten Festivals die wenigsten weiblichen und nicht-binären Acts buchen. Je kleiner das Festival ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Line-up mit einer bunten Geschlechterzusammenstellung punktet.
Die Producerin Electric Indigo (Foto: F. Mayolet) aus Wien hat das Netzwerk “female:pressure” 1998 gegründet. Ihr Projekt zur Stärkung der Rolle der Frauen begann mit einer einfachen html-Liste, bis die Wiener Medienkünstlerin und Open-Source-Expertin Andrea Mayr 2001 eine besser verwendbare Datenbank programmierte. Während es vor 20 Jahren rund 180 gelistete Künstlerinnen aus 19 Ländern waren, kann die Community im Frühjahr 2024 stolz auf fast 3100 Mitglieder aus 86 Ländern blicken. Allein aus München sind über 50 Menschen aus dem Musikbereich vertreten.