Die Abendzeitung sorgte vor wenigen Tagen bereits mit der Schlagzeile „Techno-Club unter dem Münchner Rathaus“ für Diskussionen, wobei Techno wieder mal pauschal als „Bürgerschreck-Musik“ herhalten muss. Denn eine bestimmte musikalische Ausrichtung sieht der entsprechende Antrag der Fraktion Grüne / Rosa Liste / Volt im Stadtrat München gar nicht vor. Darin ist lediglich von einem „Kultur- und Clubraum für junge Menschen“ im denkmalgeschützten Ratskeller im Neuen Rathaus nach Ende des Pachtvertrags mit der Wirtsfamilie Wieser die Rede. Eines der Pro-Argumente im Antrag: „Ein längerer Leerstand widerspricht sowohl den Interessen der Stadtgesellschaft als auch einem nachhaltigen Umgang mit öffentlichen Räumen.“
Sechs Jahre Leerstand im Rathaus vermeiden
Das Münchner Rathaus soll ab dem Jahr 2032 generalsaniert werden, doch bis dahin sind es noch sechs Jahre. Der aktuelle Ratskeller-Wirt Peter Wieser hat aus Altersgründen den Pachtvertrag nicht mehr verlängert. Nun besteht also nach Ansicht der Fraktion eine Chance für ein städtisches Projekt, das in Sachen Clubkultur, Livemusik und nicht-kommerzielle Formate mitten in der Stadt ein Ausrufezeichen setzen könnte. Das Rathaus wird ab und zu schon als Partylocation genutzt, beispielsweise bei den Rathaus-Clubbings zum CSD und für volljährig gewordene Münchnerinnen und Münchner.
Das Team vom Harry-Klein-Club, das keine eigenen Räumlichkeiten mehr besitzt und in wechselnden Locations Veranstaltungen macht, steht der Initiative positiv gegenüber: „Wir begrüßen diese Initiative ausdrücklich: Wenn Politik Räume schafft, in denen junge Kulturschaffende, queere Communitys und kreative Nachtkultur Platz haben, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Wir sind gespannt auf die Umsetzung – und darauf, wie München diesen Ort zu einem lebendigen Treffpunkt macht, statt ihn leer stehen zu lassen.“

