
Nach 42 Jahren engagierter Arbeit an der Spitze des Feierwerk e. V. wurde Ernst Wolfswinkler am Dienstagabend (18. März 2025) feierlich verabschiedet. Gleichzeitig wurden Julia Viechtl und Andreas Huber bei dem Event auf dem Feierwerk-Gelände als seine Nachfolge vorgestellt. Beide sind langjährige Mitarbeitende des Kulturvereins. Beim sogenannten „Changeover“ gab es emotionale Reden, lustige Einlagen und musikalische Schmankerl. So lieferten die Witches of Westend, ein feministischer Indie-Chor, und DJ Wai-Kiki die passende Klanguntermalung.
Mehrere Rednerinnen und Redner würdigten Ernst Wolfswinklers außerordentliches Engagement und seinen prägenden Einfluss auf die Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit in München. Dominik Krause, zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt München, betonte in seiner Ansprache, wie wichtig Ernst Wolfswinkler und das Feierwerk für die kulturelle Entwicklung der Stadt war und ist: „Ohne dich wäre das Feierwerk heute nicht der Ort, den wir in dieser Form kennen und den sehr viele junge und vielleicht auch schon ein paar alt gewordene Menschen sehr, sehr, sehr lieben“.
Auch Ernst Wolfswinkler selbst blickte auf seine Zeit beim Feierwerk zurück, auf seinen Werdegang, der 1982 mit dem Auftrag der Stadt begann, eine Veranstaltung zu organisieren, das „Rockzelt“. Daraufhin wurde das Feierwerk gegründet, es folgten viele weitere Veranstaltungen. Bis heute, so schätzte Wolfswinkler, fanden im Feierwerk rund 20.000 Live-Veranstaltungen statt. Er betonte, dass es ihm immer wichtig war, anderen Menschen – insbesondere jungen Leuten – die Möglichkeit zu geben, ihre Kreativität zu entdecken und auszuleben. Besonders hob er hervor, wie bereichernd es für ihn war, Kinder konzentriert bei kreativen Tätigkeiten zu beobachten. Diese Momente waren für ihn eine Kraftquelle und haben ihm immer wieder gezeigt, welchen Sinn seine Arbeit hatte.
Die Neuen sind schon länger mit an Bord
Julia Viechtl und Andreas Huber bilden seit Anfang des Jahres die neue Doppelspitze der Geschäftsführung des Feierwerks. Viechtl ist Musikerin mit umfangreicher Erfahrung im Kultur- und Musikmanagement. Sie hat sich in der Münchener Musikszene etabliert, war in verschiedenen Bands aktiv und brachte fast 20 Jahre Erfahrung als Tourmanagerin und Veranstalterin mit. Vor knapp neun Jahren kam sie zum Feierwerk. Seit 2018 leitete sie die Fachstelle Pop im Feierwerk. In der Doppelspitze ist sie für den künstlerischen, musikalischen und szenebezogenen Bereich zuständig.
Andreas Huber bringt umfassende Erfahrung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit mit. Nachdem er mehrere Jahre die Feierwerk-Südpolstation leitete, übernahm er die Bereichsleitung für die offene Kinder- und Jugendarbeit. Er kennt die sozialen und kulturellen Aspekte des Feierwerks aus erster Hand und ist optimal mit den relevanten städtischen Institutionen und Netzwerken verknüpft. In der Doppelspitze ist er verantwortlich für die kulturpädagogische Arbeit.
Beide freuen sich über diese Besetzung: „Wir sind sehr froh, dass wir diese Doppelspitze übernommen haben und das Feierwerk weiterführen können. Wir lieben und schätzen das Feierwerk für das, was es ist und was Ernst hier aufgebaut hat“, sagt Viechtl. Dem stimmt Huber zu und betont: „Das Feierwerk ist so groß und so vielseitig, dass es eine Doppelspitze braucht. Diese Lösung empfinden wir als sehr zeitgemäß und krisenfest.“