
Das Backstage hat in mehr als drei Jahrzehnten bereits vier verschiedene Standorte gehabt. Immer wieder stand der alternative Szene-Treff jedoch auf der Kippe, meist weil das Gelände nicht dem Betreiber gehörte oder die städtische Bebauungsplanung nicht mit den Vorstellungen der Backstage-Macher übereinstimmte. Nun zeichnet sich jedoch eine dauerhafte Perspektive ab, die dem Backstage eine sichere und vielversprechende Zukunft ermöglichen könnte.
Einen Lichtblick nach einer langen Phase der Unsicherheit präsentierten Backstage-Boss Hans-Georg Stocker und Michael Iking vom neuen Architektenteam MKNG-Architekten am Eröffnungstag des beliebten Festivals. Ein zentrales Element der vorgestellten Pläne sind umfangreiche Schallschutzmaßnahmen, darunter zusätzliche Seitenwände und Überdachungen, die vom Architekten-Team entwickelt wurden. Durch den Verkauf eines über 3.100 Quadratmeter großen Grundstücks an der Reitknechtstraße 6 durch Aurelis Real Estate an die Backstage Concerts GmbH können Halle und Club des Backstage weiterhin am gewohnten Standort nahe der Friedenheimer Brücke verbleiben. Zusätzlich zu Halle und Club soll das Backstage Werk zukünftig von einem begrünten Dach überspannt werden.
Ein neuer Konzert-Hotspot soll die sogenannte Arena sein. Dieser Bereich, der bislang nur gelegentlich zum Einsatz kam, soll künftig mit über 3.000 Plätzen die größte Zuschauerkapazität vor Ort bieten. Auch hier ist ein begehbares, begrüntes Dach vorgesehen, auf dem Photovoltaikanlagen, Sportflächen und sogar Obstbäume ihren Platz finden sollen. Der Innenbereich des neuen Komplexes wird nicht nur Raum für Konzerte und Kongresse bieten, sondern auch Bandproberäume, einen Kellerclub und Übernachtungsmöglichkeiten für Künstler umfassen. Das Ziel ist es, den neuen Kultur-Ort bis Ende 2027 fertigzustellen. Foto: MKNG Architektur GmbH
„Endlich einmal in Ruhe das Free & Easy Festival genießen“
Stocker, der das Backstage gemeinsam mit seiner Frau Bea betreibt, berichtete auf der Pressekonferenz, dass das Projekt bereits konkret in die Umsetzung gehe: „Unser Ziel ist es, den Bauantrag noch bis Ende der Sommerferien einzureichen – einen Vorbescheid haben wir schon. Was jetzt noch fehlt, ist die endgültige Finanzierung – vielleicht findet sich ja noch ein Mäzen. Besonders freut mich an den Plänen, dass wir viel Grün auf die Dächer bringen und dort auch eine öffentliche, konsumfreie Zone schaffen möchten, die jederzeit zugänglich ist. Das ist unser Ziel und unsere große Hoffnung – versprechen kann ich es aber nicht. Am meisten freue ich mich dennoch auf den Tag, an dem ich das Free & Easy endlich einmal ganz in Ruhe genießen kann und nicht mehr erklären muss, wie es mit dem Backstage weitergeht.“